Wieviel bewusste Gedanken machst Du Dir über den Umgang mit Deinem Hund?

26.04.2024

Wir Menschen holen uns aus unterschiedlichen Gründen Hunde in unser Leben. Zu diesen Hunden entwickeln wir dann eine sehr emotionale Verbindung, mit der Erwartung einer tiefgründigen gefühlsmäßigen Bindung. Liebe, Vertrauen und der Wunsch, dass unser vierbeiniger Freund sich umsorgt und geliebt fühlt, durchströmt unser Herz und wir hoffen auf Gegenseitigkeit und unerschütterliches Vertrauen seitens des Hundes. So unsere im Kopf gelebte Vorstellung vom Leben mit Hund.

 

Die Realität deckt bedauerlicherweise oft das Gegenteil auf. Immer noch erleben Hunde, dass wir im täglichen Umgang mit ihnen Druck ausüben und unsere Methoden, die wir als Erziehung und Training ansehen, weniger friedvoll sind. Ja sogar diese Romantik zerstören. Die Folge, der Hund zieht sich zurück, weil die Bindung geschwächt wird, gerät in einen inneren Konflikt und reagiert mit Stress, Unsicherheit und stellt die Kooperation mit uns ein. Wie soll er auch verstehen, dass wir einerseits liebevoll mit ihm umgehen, mit ihm kuscheln und ihm ein gutes Gefühl geben, auf der anderen Seite aber alles kontrollieren und ohne Rücksicht auf seine Bedürfnisse und dem typischen, natürlichem Hundeverhalten uns als „Alphas“ durchsetzen. Nicht verwunderlich, wenn unser Hund dann aus dem Fell fährt.

 

Darum ist die Selbstreflexion in Bezug auf unseren Umgang mit dem Hund von unschätzbarem Wert. Wir sollten überlegen, wie wir nicht nur konditionieren und erziehen, sondern wie wir auch ehrlich zur Unterstützung unseres Hundes beitragen können, während wir unsere echte Authentizität bewahren. Nur dann kann unser Hund uns als Bezugsperson sehen, der er sein Vertrauen schenkt und von der er sich anleiten lässt. Eine durchdachte und bewusste Herangehensweise an unsere Beziehung und im Training stärkt die emotionale Verbindung zu unserem Hund nachhaltig und positiv. Es liegt in unserer Verantwortung, eine Umgebung für den Hund zu schaffen, in der er sich verstanden, sicher und geliebt fühlt. Wir sollten uns deshalb immer auf einen friedvollen Umgang konzentrieren, ein positives und selbstwirksames Training verwenden und so unseren Hund zu einem im Kopf flexiblen und stressresistenten Begleiter ausbilden. Dies fördert Vertrauen in uns und schwierige Situationen, gibt Sicherheit und ermutigt den Hund mit uns zu kooperieren, anstatt aus Angst oder Unsicherheit mit problematischen Verhaltensweisen zu reagieren.

 

Nicht zu vergessen, dass Geduld und Beständigkeit entscheidend sind im Trainingsprozess. Denn Verhaltensänderungen benötigen Zeit und kontinuierliche Übung. Auch das Setzen von realistischen Zielen und das Feiern auch kleiner Erfolge sind essenziell, um eine positive Stimmung beim Menschen und Hund aufrechtzuerhalten und die Motivation zu stärken. Letztendlich ist jede Interaktion mit unserem Hund eine Chance unsere Bindung zu stärken und Vertrauen aufzubauen. Dies bedeutet auch, sich bewusst Zeit für Spiele zu nehmen, Spaziergänge und Ruhe zusammen zu verbringen, und jedem Augenblick einen besonderen Wert zu verleihen.

 

Der Schlüssel zu einer tiefgehenden und erfüllenden Beziehung zu unserem Hund liegt in der Liebe und dem gegenseitigen Respekt, die sich in unseren täglichen Handlungen widerspiegeln.